Christian-Geissler-Gesellschaft e.V.

Die eigene Geschichte – Frau eines Führers (1979)

Die eigene Geschichte – Frau eines Führers
B/R: Christian Geissler, 41’22″
NDR 1979, Erstsendung 20.11.1979

Eingangs Kurzbiographie der Frau Ludin: Geb. 1905 in Straßburg, bürgerlich, aber mit Kaiserverehrung, unpolitisch erzogen, Heirat 1932, damals hatte Hanns Elard Ludin schon 2 Jahre Festungshaft hinter sich … Kurzbio Hanns Ludin: Geb. 1905, 1930 Festungshaft wegen Freikorps, 1932 Hochzeit, 1933 von Hitler rehabilitiert und zum „Führer“ gemacht, auch für seine Frau, 1933 Polizeipräsident, SA-Führer, Röhm-Morde überlebt unter persönlicher Protektion Hitlers, 1938 Offizier. 1941 Gesandter des Führers in der Tschechoslowakei, dort gefangen genommen worden, will Vorbild bleiben, keine Flucht, zum Tode verurteilt als Kriegsverbrecher, gehenkt.
Film hat nicht Ludin zum Gegenstand, erwähnt nicht seine Verbrechen, sondern richtet Fokus allein auf die Frau und ihr Verhältnis zur Politik und den „Männergeschichten“. Darüber denkt sie im Gespräch mit Geissler nach, untermalt mit zeitgen. Dokumentaraufnahmen: Mädchenerziehung: artig sein. Ihr Maßstab: Ludins Bild von sich selbst, denn das war auch ihr Bild von ihm. Geisslers Frage: Was macht eine Frau, wenn die Männer außer Kontrolle geraten? Gar nichts. Geisslers Frage: Was passiert, wenn ein Mann zu seiner Frau kommt und nicht mehr weiter weiß? Sie würde sagen: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Durchhalten!

Geisslers Schlusssätze: „Freude mitten im herrschenden Leid. Unwissenheit in erkennbarem Unrecht. Glaube als Versteck gegen Wirklichkeit. Bewusstlosigkeit als Schutz gegen besseres Wissen. Nie wieder.“ Schlussbilder zeigen einzelne Frauen in Menschenmengen.

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